Pfarrer Georg Nilges

Gedenktafel an Pfarrer Georg Nilges in der Heilig-Kreuz-Kirche in Frankfurt-Bornheim. Urheber: Urmelbeauftragter. Diese Datei ist unter den Creative-Commons-Lizenzen „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 nicht portiert“ lizenziert.
Gedenktafel an Pfarrer Georg Nilges in der Heilig-Kreuz-Kirche in Frankfurt-Bornheim. Urheber: Urmelbeauftragter. Diese Datei ist unter den Creative-Commons-Lizenzen „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 nicht portiert“ lizenziert.

Georg Nilges wurde am 6.6.1891 als erstes Kind der Eheleute Katharina und Matthias Nilges (aus Guckheim) in Wilsenroth im Hause seiner Großeltern mütterlicherseits geboren. Seine Eltern zogen 1897 mit ihren drei Söhnen in ihr neu erbautes Haus (Welserer Haus, heute Hirtenstraße 2) nach Guckheim. Georg war sechs Jahre alt und hatte von Anfang an Heimweh nach Wilsenroth. Früh erkannte man auch die Begabung des Jungen. Um eine höhere Schule besuchen zu können, musste er nach Hadamar aufs Gymnasium. So entschloss man sich, Georg in Wilsenroth bei den Großeltern aufwachsen zu lassen, von wo aus er täglich mit dem Zug nach Hadamar fahren konnte. So kam es, dass der junge Priester, dessen Eltern und Geschwister aus Guckheim stammten, eigentlich ein Wilsenröther war.

Friedrich Maria Pascher (li) und Georg Nilges (re), jeweils mit Pfeil
Friedrich Maria Pascher (li) und Georg Nilges (re), jeweils mit Pfeil

Im Jahre 1920 schrieb Pfarrer Lorenz Müller in die Pfarrchronik: Ein freudiges Ereignis! Nachdem Herr Georg Nilges von Guckheim am 28. Februar zum Subdiakon und am 20. März zum Diakon geweiht worden war, empfing er am 5. April die Heilige Priesterweihe. Unter freudiger Anteilnahme der gesamten Pfarrei, besonders der Filiale Guckheim, feierte er am 8. April in unserer altehrwürdigen Pfarrkirche seine erste Heilige Messe. Seine erste Anstellung fand derselbe als Kaplan von Elz. Möge dem begabten, redegewandten und eifrigen Jungpriester eine lange, gesegnete Wirksamkeit im Weinberge des Herrn beschieden sein!

Seine beiden Brüder Johann und Jakob, die wie er in Wilsenroth geboren waren, heirateten später ebenfalls in Wilsenroth. Sein Bruder Bernhard heiratete in Salz und hatte zwei Töchter (Metzger Helga, Wellems Maria). Er starb mit nur 33 Jahren. Ein weiterer Bruder, Willi, heiratete eine Frau aus Wilsenroth – Welserer Gretche – und wohnte im Elternhaus in Guckheim. Er hatte drei Töchter (Gisela Jung, Gertrud Eberz, Hildegard Mauer) und starb ebenfalls sehr jung. Seine Schwester Anna heiratete Philipp Bender aus Guckheim und hatte drei Söhne, die alle drei im Zweiten Weltkrieg gefallen bzw. verstorben sind. Die Tochter Maria aus dieser Ehe lebt in Guckheim und war mit Alwin Becker verheiratet. Eine weitere Schwester von Georg, Maria, hatte in Elbingen geheiratet. Die guten Wünsche von Pfarrer Lorenz Müller zur Primiz sind in Erfüllung gegangen.

Der Guckheimer Pfarrer Georg Nilges, der eigentlich gar kein Guckheimer war, hatte ein erfülltes Priesterleben. Am 15.4.1920, also genau eine Woche nach seiner Primizfeier in Salz, traute er seine Cousine in Wilsenroth in der dortigen Kirche. Sie wurde als zweite Primiz gefeiert. Hauptstation seines priesterlichen Wirkens war die Pfarrei Heilig Kreuz in Frankfurt-Bornheim. Dort wurde er auch am 10.04.1955 zum Geistlichen Rat ernannt. Seit dem 01.01.1950 war er Dechant des Dekanates Frankfurt-Bornheim.

Er starb am 11. August 1972 in Dernbach, wo er die letzten Jahre seines Lebens bei den Schwestern der Armen Dienstmägde Christi gelebt und gewirkt hatte.

Text aus der Guckheimer Chronik, redaktionell bearbeitet