Marienwaldkapelle

Die Marienwaldkapelle auf dem Rothenberg in Guckheim (Rheinland-Pfalz) ist ein Kirchenbau des Westerburger Architekten Rudolf Hack.

Der Vorgängerbau der heutigen Marienwaldkapelle stand bis 1948 an der Stelle des heutigen Baus auf dem Rothenberg und hatte die gleiche Ausrichtung. Es handelte sich um eine schlichte Kapelle mit den Maßen 6 Meter mal 3 Meter (Länge/Breite) bei einer Traufhöhe von ebenfalls 3 Metern und einer Giebelhöhe von ca. 5 Metern. Der Innenraum war ca. 20 m² groß und bot Platz für ca. 20 Personen.

Die genaue Entstehungszeit des Vorgängerbaus ist nicht feststellbar, es ist jedoch erkennbar, dass er in zwei Bauabschnitten errichtet wurde. Als Hinweis auf die Entstehungszeit kann ein Stein mit der Jahreszahl 1771 dienen, der bei den Abbrucharbeiten gefunden wurde.

An Fronleichnam 1947 wurde der Beschluss gefasst, eine neue, größere Kapelle zu bauen. Gründe für den Neubau waren die Reparaturbedürftigkeit der alten Kapelle, ein Guthaben von ca. 6000,- Reichsmark, das noch vor der Währungsreform angelegt werden sollte und die Hoffnung, zu besonderen Anlässen in der Gemeinde Gottesdienste feiern zu können, da Guckheim keine eigene Kirche besaß.

Der Sonntagsgottesdienst wurde damals in der Nachbargemeinde Salz gefeiert. Da das Bistum einen Kirchenneubau in Weltersburg bevorzugte, fanden die Pläne für einen Kapellenneubau keine Unterstützung. So griffen die Guckheimer zu einem Trick und begannen die Bauarbeiten als „Kapellenumbau“.

Muttergottes-Kapelle Guckheim
Bild: R. Mauer

Von der Kapellengemeinde Weltersburg erhielt man eine größere Menge Bruchsteine, die ursprünglich für den dort geplanten Kirchenneubau gesammelt worden waren. Das restliche Steinmaterial wurde von Guckheimer Bürgern im stillgelegten Steinbruch Girkenroth gebrochen.

Da die Finanzierung des Bauvorhabens aus eigenen Mitteln erfolgen musste, kamen die notwendigen Einnahmen zum einen aus monatlichen Haussammlungen, an denen sich auch die Nachbargemeinden beteiligten. Zum anderen spendete die Zivilgemeinde Guckheim einen größeren Geldbetrag sowie das Bauholz. Weitere Einnahmen wurden durch Theateraufführungen auf dem Römmel erzielt. Dort wurden in den Jahren 1948-1952 Theaterstücke mit Darstellern aus der Gemeinde aufgeführt.

Mit dem Bau begann man am 27. September 1948, die Grundsteinlegung fand am 22. Mai 1949 statt. Richtfest wurde am 26. September 1949 gefeiert. Mit den Planungsarbeiten des Kapellenneubaus wurde Architekt Rudolf Hack aus Westerburg beauftragt. Am 12. November 1950 erhielt die Marienwaldkapelle von Pfarrer Friedrich Pascher (* 23.05.1891, + 04.10.1985 ) ,die kirchliche Weihe.

Bereits nach zehn Jahren reichte der Platz in der Marienwaldkapelle für die wachsende Gemeinde nicht mehr aus. Dem Wunsch nach zwei Gottesdiensten an Sonn- und Feiertagen konnte wegen Priestermangels nicht entsprochen werden.

Zusammen mit dem für seine Sakralbauten bekannten Architekten Hans Busch aus Frankfurt/Main plante man daher eine Erweiterung der Kapelle einschließlich eines neuen Glockenturms. Da das Bischöfliche Ordinariat in Limburg diesen Plänen nicht zustimmte, entschloss man sich zum Bau einer Kirche direkt am Ort. Im Mai 1959 stimmte die Mehrheit der Guckheimer in einer Versammlung für den Kirchenneubau.

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