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Mobilfunk für alle – auch in Guckheim

Dieser Artikel behandelt ein Thema, das in Teilen der Bevölkerung mit Emotionen behaftet ist, daher sei die Anmerkung erlaubt, das dieser Artikel eine journalistische Äußerung ist. Weder hat die Gemeindeverwaltung auf den Inhalt Einfluss genommen noch vor Veröffentlichung davon Kenntnis gehabt.


Dort soll sie stehen, die Mobilfunkanlage, nach der sich viele Guckheimer sehnen.
Dort soll sie stehen, die Mobilfunkanlage, nach der sich viele Guckheimer sehnen.

Wie Wasser, Strom und Wärme gehört eine flächendeckende Mobilfunkversorgung zu den grundlegenden Notwendigkeiten unserer modernen Gesellschaft, das gilt nicht nur für urbane, also städtische Gebiete, sondern auch im ländlichen Raum.

„In Zeiten des digitalen Wandels werden wir uns dem Thema nicht verschließen können, wollen wir als Wohngemeinde nicht abgehängt werden“, schreibt Benjamin Becker, Ortsbürgermeister, im Wäller Wochenspiegel

Gerade in Gebieten wie dem Westerwald ist eine gute Mobilfunkversorgung für die regionale Bevölkerung und Wirtschaft immens wichtig. Die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass zum Beispiel Heimarbeitsplätze nur funktionieren können, wenn schnelles Internet und eine gute Mobilfunkversorgung zum Standard gehören. Immobilien ohne gute Mobilfunkanbindung werden im Vergleich zu Immobilienstandorten mit sehr gutem Anschluss im Wertevergleich ins Hintertreffen geraten.

Telekom treibt Mobilfunkausbau im Westerwaldkreis voran

Durch den Ausbau der Telekom steigt die Mobilfunk-Abdeckung im Landkreis in der Fläche an und es steht insgesamt auch mehr Bandbreite zur Verfügung. Auch der Empfang in Gebäuden verbessert sich. Die Telekom betreibt im Landkreis Westerwaldkreis nach eigenen Angaben 88 Standorte. Die Bevölkerungsabdeckung liegt bei nahezu 100 Prozent. Bis 2023 sollen weitere 28 Standorte hinzukommen. Zusätzlich sind an 24 Standorten Erweiterungen mit LTE und 5G geplant.

Auch in Guckheim ist eine kleine Waldfläche bereits gerodet und für den sehnlichst erwarteten, neuen Mobilfunkmast vorbereitet. Da kann eigentlich nichts mehr schiefgehen. Oder? Vielleicht doch, denn nicht jeder Guckheimer ist mit dem neuen Standort für den Mobilfunkmast einverstanden. Es werden gesundheitliche Beeinträchtigungen befürchtet.

Gibt es ein Strahlungsrisiko durch Mobilfunkmasten?

Tausende Studien zeigen, dass es bei Einhaltung der Grenzwerte keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen gibt. Die Technische Hochschule Aachen (RWTH) etwa listet etwa 3.800 Studien auf ihrem Forschungsportal auf. Bisher gibt es keinen wissenschaftlichen Nachweis möglicher Schädigung der Gesundheit durch Funkwellen in einer Intensität, wie der Mobilfunk sie nutzt.

Die Telekom baut daher ihr Netz von Sendeanlagen immer weiter aus, um weiße Flecken zu schließen und die Netzabdeckung zu verbessern. Der große Vorteil: Wegen des bisher schlechten Empfangs in Guckheim benötigte das Handy stärkere Funksignale, um die nächste Mobilfunkanlage zu erreichen. Wenn der neue Sendemast sich aber in der Nähe befindet, muss das Endgerät weniger stark funken.

Willmenrod ist älter als Guckheim, aber offenkundig auch moderner vernetzt. Hier steht die Mobilfunkanlage auf der anderen Straßenseite, den Wohnhäusern direkt gegenüber.
Willmenrod ist älter als Guckheim, aber offenkundig auch moderner vernetzt. Hier steht die Mobilfunkanlage auf der anderen Straßenseite, den Wohnhäusern direkt gegenüber.

Die Stärke der elektromagnetischen Felder nimmt mit jedem Meter Abstand zur Mobilfunkanlage stark ab. Personen, die sich in der Nähe eines Funkmastes aufhalten, sind üblicherweise also nur einem schwachen elektromagnetischen Feld ausgesetzt. Wenn die Strahlung einen erreicht, sind die gesetzlich festgelegten Grenzwerte meist nur zu weniger als einem Prozent der erlaubten Stärke ausgeschöpft.

Der Abstand zu einer Mobilfunkanlage ist im übrigen kein zuverlässiges Kriterium für die Abschätzung der Strahlungsimmissionen. Aufgrund der Abstrahlcharakteristik der Antennen und der topografischen Gegebenheiten vor Ort treten im unmittelbaren Nahbereich oft geringere Feldstärken auf als in größerer Entfernung. Die Höhenlage des neuen Guckheimer Funkmastes ist folglich von Vorteil.

Mobilfunkanlage auf dem Dernbacher Krankenhaus
Mobilfunkanlage auf dem Dernbacher Krankenhaus

Mobilfunkanlagen auf Krankenhäusern

Mobilfunkanlagen werden im übrigen auch auf Krankenhäusern installiert. Netzwerkfähige Gerätschaften wie Monitore, Infusionspumpen, Betten oder auch medizinische Kleingeräte werden in Zukunft über Mobilfunk gesteuert, weil die Masse der Anwendungen jedes WLAN überfordert. Durch Mobilfunkantennen in der Nähe von Krankenhäusern oder Arztpraxen können medizinische Geräte nicht gestört werden.

Offenkundig gehen von diesem Mobilfunkanlagen auf dem Dach des Dernbacher Krankenhaus keine Gesundheitsgefährdung aus.
Offenkundig gehen von diesen Mobilfunkanlagen auf dem Dach des Krankenhaus in Dernbach keine Gesundheitsgefährdungen aus, sonst hätte man sie nicht unmittelbar auf eine Gesundheitseinrichtung gebaut.

Übrigens: Wer ein Handy aktiv nutzt, etwa zum Telefonieren, ist wesentlich stärkeren elektromagnetischen Feldern ausgesetzt als durch eine nahe gelegene Mobilfunkanlage. Wer ein Mobilfunktelefon verwendet, muss also vor einer Mobilfunkanlage keine Angst haben, das eigene Handy strahlt stärker.

Noch mehr Funkmasten für Guckheim?

Eine höhere Dichte an Mobilfunkanlagen verringert bei gleicher Nutzungsintensität die Belastung durch hochfrequente elektromagnetische Felder für alle Nutzer, denn das Handy strahlt beim Senden weniger. Wären folglich weitere Mobilfunk-Standort um Guckheim von Vorteil? Das wird uns die Zukunft zeigen. Warten wir ab, wie gut die Mobilfunkversorgung mit der neuen Anlage wird. Die meisten Guckheimer freuen sich auf einen besseren Empfang.

Mehr zum Thema:

www.deutschland-spricht-ueber-5g.de

www.bundesregierung.de/strahlenschutz-bei-5g

www.bfs.de

Ein Gedanke zu „Mobilfunk für alle – auch in Guckheim

  • 1991 hat die Deutsche Telekom die ersten Anlagen für das digitale Telefonnetz aufgebaut und in den Testbetrieb übernommen. Autos aus dieser Zeit fahren heute mit einem „H“ Kennzeichen. Nach 30 Jahren wacht auch Guckheim bald aus seinem digitalen Dornröschenschlaf auf.
    Die vergangenen 15 Monate der Pandemie haben gezeigt, wie anfällig gerade Guckheim in der digitalen Welt ist. „Homeschooling“ und „Homeoffice“ haben sich nicht in jedem Haushalt vertragen. Einige Häuser in Guckheim sind nur mit Schneckentempo über das Kabelnetz mit dem Internet verbunden. Eine „Hybridverbindung“ über LTE ist bisher nur sehr bedingt möglich. Um an digitalen Klassenarbeiten oder Hochschulvorträgen teilzunehmen, ist man glücklich Verwandte oder Bekannte in besser versorgten Nachbargemeinden zu haben.
    Ich freue mich auf die digitale Zukunft von Guckheim und die damit sogar verbundene geringere Strahlenbelastung durch mein eigenes Handy und der meiner Familienmitglieder.
    Danke an die Telekom und an alle Verantwortlichen in der Gemeinde, welche an diesem Ziel mithelfen.

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